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Das Sportabzeichen

Früher war ich wirklich nie jemand, der für Wettbewerbe zu begeistern war. Zwar habe ich gerne und regelmäßig Sport gemacht, aber großartige Ambitionen hatte ich nie.

Zwar habe ich bis heute kein großes Interesse auf ein Wettbewerbsniveau zu kommen, aber das Sportabzeichen hat mich dann doch interessiert.

Was ist das eigentlich?

Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Sportabzeichen, welches für bestimmte sportliche Leistungen vergeben wird. Hierbei müssen in vier verschiedenen Kategorien bestimmte Leistungen erfüllt werden. Die genauen Sportarten sind bei den nicht Behinderten gleich, hier sind lediglich die zeitlichen Vorgaben abhängig von Alter und Geschlecht. Bei dem Sportabzeichen für Behinderte unterscheiden sich zusätzlich noch die Sportarten, abhängig davon in welcher Kategorie man eingestuft wird. So hatte ich z. B. das Handbiken in den Kategorien „Schnelligkeit“ und „Ausdauer“ zur Auswahl, während ein Handbike für eine blinde Person dagegen relativ unsinnig wäre. Hier gibt es stattdessen Tandemvarianten.

Das Sportabzeichen wird vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehen und ist „nach dem Ordensehrengesetz seit dem 04.Juli 1958 als Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland anerkannt“ (BGBI. I, S. 422). Es ist also nix, was mal eben von irgendeinem Trainer umme Ecke ausgestellt wird. (Die Prüfer können durchaus die eigenen Trainer sein, sie müssen aber im Besitz eines Prüferausweises sein, der nur nach erfolgreicher Absolvierung eines Lehrgangs erworben wird)

Das Sportabzeichen ist also mehr als nur irgendein Wisch.

Auch bei gewissen Berufen ist die erfolgreiche Absolvierung des Sportabzeichens Pflicht. So muss z. B. bei der Polizei NRW das Sportabzeichen in Bronze vorliegen, wobei die Ausdauerdisziplin durch laufen erfüllt sein muss. Macht Sinn, oder? Ein Polizist wird im seltensten Fall dem Verbrecher hinterherschwimmen 😜 (schwimmen wäre eine weitere Möglichkeit die Disziplin zu erfüllen)

Bei der Polizei Baden Württemberg erspart man sich mit der Vorlage des Sportabzeichen in Silber oder Gold dagegen den sportlichen Einstellungstest. (Beide Angaben habe ich den jeweiligen Homepages entnommen, also ohne Garantie).

Es ist bei bestimmten Berufswünschen also mehr als nur eine nette Bestätigung für die Wohnzimmerwand.

Wie schon erwähnt gibt es 4 Disziplingruppen. Jede muss min. mit Bronze bestanden werden. Dabei gibt es pro Disziplingruppe mehrere Sportarten, sodass man auswählen kann, wenn nicht z. B. wie bei der Polizei bestimmte Sportarten verlangt werden. Auch bieten viele Prüfstellen nicht alle Sportarten an.

Auch beim Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung gibt es diese 4 Disziplingruppen, die Sportarten unterscheiden sich aber wie erwähnt hier auch abhängig von der Behinderung.

Ich bin z. B. in G3 eingestuft (geringe Geh-und Stehfähigkeit mit Einschränkungen der Armfunktion) und habe folgende absolviert

Ausdauer: 200 Meter schwimmen (ein Gesunder in meinem Alter müsste z. B. 800 Meter schaffen).. Selbstverständlich in einer gewissen Zeit.

Schnelligkeit: 200 Meter Handbiking (innerhalb einer bestimmten Zeit)

Koordination: Rollstuhlparcour

Kraft: Keulenweitwurf

Die gleichen Disziplingruppen existieren bei den nicht Behinderten, nur eben mit anderen Sportarten und/oder anderen zeitlichen oder streckenmäßigen Vorgaben.

Zusätzlich ist der Nachweis der Schwimmfähigkeit obligatorisch. Bei Erwachsenen darf dieser auch max. 5 Jahre alt sein. Ersetzt wird dieser automatisch wenn man eine der Disziplinen im Schwimmen erfüllt. Da ich also z. B. in der Ausdauer geschwommen bin, musste ich natürlich nicht seperat nochmal beweisen, dass ich schwimmen kann 😜

Wer also nicht schwimmen kann, kann das Sportabzeichen nicht erwerben, dies gilt auch für Menschen mit Behinderung. (25 Meter reichen übrigens hierfür aus)

Mein Ziel war Bronze, am Ende habe ich tatsächlich Gold geschafft. Besonders unerwartet für mich… Das Schwimmen. Mein Ziel war nur die Schwimmfähigkeit zu beweisen, was tough genug war. Denn wenige Wochen vorher habe ich nur wenige Schwimmzüge geschafft. Das ich die 200 Meter schaffe, hätte ich nie erwartet.

Ich kann das Sportabzeichen echt empfehlen. Es macht Spaß und man lernt verschiedene Sportarten kennen. Und auch wenn es nicht klappen sollte…. Dabei sein ist alles 👍