Am 05.02.19 hatte ich meine Port Implantation. Nach über 2.5 Jahren sehr regelmäßigen Infusionen (anfangs alle 3 Wochen, dann kurzzeitig wöchentlich und nun mit #Soliris alle 2 Wochen) habe ich zwar noch Venen die klappen, aber das ist alles andere als angenehm und funktioniert auch nicht immer gut.
Was ist ein Port?
Ein Port ist ein dauerhafter subkutaner (sprich unter der Haut liegender) Zugang zum venosen oder arteriellen Blutkreislauf oder in die Bauchhöhle. Das kommt darauf an, was man mit dem Port anfangen möchte. Meiner geht in eine der größeren Venen und ist damit eine Variante eines zentralvenösen Zugangs. Der Vorteil gegenüber dem bekannten ZVK im Hals ist aber, dass der Port über lange Zeit liegen bleiben kann und man eigentlich alles damit machen kann. Die Nadel wird nach der Infusion einfach gezogen. (Es sei denn man bekommt dauerhaft Infusionen, dann muss die Nadel regelmäßig gewechselt werden.) Wird der Port nicht regelmäßig benutzt, muss er ggf gespült werden. (Meiner z.B. bei Nichtnutzung alle 8 Wochen)
Vergleichbare Systeme sind z. B. noch Broviak oder Hickman. Diese sind allerdings nur teilweise untertunnelt und der Schlauch schaut aus der Haut hinaus.
Port vs Broviac/Hickmann
Port:
- + liegt unter der Haut, somit geringere Infektionsgefahr
- + nach Abheilung und bei gezogener Nadel lässt sich fast alles machen inkl. Tauchen, Schwimmen etc
- – der Port muss angestochen werden, suboptimal für kleinere Kinder oder Leute mit Nadelphobie
Broviac/Hickmann
- + Stechen entfällt, somit einfacher Start von Infusionen, kurzfristige Gabe von Medis oder Blutentnahme
- – höhere Infektionsgefahr, da das System nicht vollständig unter der Haut liegt
- – Schwimmen, baden etc. nicht ohne weiteres möglich. Wenn allenfalls mit Duschpflaster.
Final muss man also pro und contra abwägen. Für mich persönlich kam nur der Port in Frage. Ich bekomme ja nur alle 2 Wochen Infusionen und möchte außerhalb dieser Zeit keine Einschränkungen durch den Katheter im Alltag haben. Und das Stechen mit der Nadel ist für mich kein Problem
Um kurz vor 9 war ich da. Das ganze war als ambulanter Eingriff in Lokalanästhesie geplant.
Pünktlich kam ich dran und ein bissl Schiss hatte ich schon. Das einzig schmerzhafte war aber die lokale Betäubung… Ein Nadelpiks halt 😂… Also nix weltbewegendes.
Noch während der OP wird der Port erstmalig gespült, damit man schauen kann ob er funktioniert. Nachdem das alles erledigt war wurde die Porttasche geformt (fühlt sich ein wenig an, als ob man verprügelt wird, tut aber nicht weh), der Port festgenäht und die Haut wieder verschlossen.
Für den Fall der Fälle bekam ich Ibu 600 mit, ich brauchte davon aber keine einzige.
Nach der Implantation bekommt man einen Port Pass. Dort stehen ein paar Infos drin, z. B. in welche Vene der Port implantiert wurde oder auch wer ihn implantiert hat.
Am OP Tag selbst und am 1. Tag Post OP war es schon etwas unangenehm, einfach weils ja heilen muss. Aber nichts extrem schlimmes
Am 1. Tag Post OP durfte ich auch direkt duschen. So wirklich gut hat man zwar das Desinfektionsmittel nicht abbekommen. Aber rot-orange ist ja auch ne schicke Farbe… Gell 😂😂
Der Port selbst sitzt unterhalb des Schlüsselbeins. Bei mir kann man ihn prima ertasten und sieht ihn auch minimal. Aber das hängt natürlich auch vom Körperbau ab.
Dienstag Abend habe ich dann die Steri-Strips abgemacht und bin mit der Narbe echt zufrieden. Ist zwar immer noch ein wenig Grün und Blau.. Aber eine feine, dünne Narbe wird es ❤️
Heute wurde er dann das erste Mal angestochen. Und was soll man sagen…
Mein Port ist eine kleine Diva. Ursprünglich sollte eine der Pflegerinnen unter Aufsicht eines anderen Pflegers das erste Mal den Port anstechen. Die Nadel war auch problemlos drin. Dann sollte gespült werden. Aber genau damit war der Port eben nicht einverstanden. Den er war weder rückläufig, noch konnte man spülen.
Also probierte der Pfleger. Andere Nadel, stechen und die Nadel war im Port. Und ihr ahnt was kommt? Genau…. Nix 😂
Also wurde der Arzt gerufen. Der war sogar schon bei einer Port Implantation dabei gewesen. Er kennt die Dinger also definitiv.
Erstmal musste sich der riesige Bluterguss etwas verteilen. Dann Nadel rein und es tat sich… NIX.
Er drückte noch ein paar Mal, winkelte die Nadel an und schließlich gab die Diva kleinbei und ließ sich spülen.
Nach etwa 1h probieren war es dann endlich geschafft. Sie sind aber optimistisch, dass es nächstes Mal schneller geht. Jetzt ist die Diva ja bekannt