Veröffentlicht in Myasthenia Gravis

Die Sache mit den Hilfsmitteln…

“ Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“[…]. Dies besagt Paragraph 12 des SGB V. Leider sind Defekte an Hilfsmitteln in diesem Paragraph quasi nicht vorgesehen. Oder soll ich lieber sagen…..die Überbrückung ist nicht vorgesehen, denn die Kosten der Reparatur sind geregelt. Im Normalfall gibt es (gerade als Aktivrollifahrer) genau einen Rolli. Ich habe immer noch meinen ersten, bald 6,5 Jahre alt. Er funktioniert auch noch tadellos und es handelt sich dabei um den bekannten grünen Frosch mit Namen Kermit. Es ist ein Sopur Helium, für den ich damals auch eine Aufzahlung geleistet habe. Was passiert, wenn dort ein Defekt ist, sieht man auf Bild 2. Das lila Monster auf Bild 2 (nein, ich rede nicht vom Otto Bock) war mal mein Ersatz. Für mich mit Tetraparese nicht zu bewegen. Ich lebe aber alleine und bin auf Hilfsmittel angewiesen, die ich allein bewegen kann. Da ich auch beim Aktivrolli sehr schnell an meime Grenzen komme, habe ich fast genauso lang einen E-Motion. Ist der defekt, dann habe ich das nächste Problem. Einmalig hatte ich als Ersatz einen E-Rolli (Bild 2). Der war aber für mich so unpassend, dass ich Schmerzen ohne Ende hatte, da ich keinen Halt hatte. Aktuell ist der E-Motion seit 4 Wochen defekt und ich habe KEINEN Ersatz. Meine Krankheit verschlechtert sich also munter, da ich mich jedesmal überfordere. Den E-Motion habe ich ja nicht aus Spaß. Also habe ich mir privat u.a. einen zweiten Rolli (Bild 1) und ein Handbike (Bild 1) zugelegt, um wenigstens etwas zurecht zu kommen. Ein zweiter passender Rolli rettet einem den A*** und das Handbike erlaubt wenigstens eine gewisse Selbstständigkeit. Klar, nutze ich letzteres auch in der Freizeit. Aber in solchen Fällen erlaubt es mir eben auch, wenigstens mal ne kleine Runde rauszugehen. In den 6 Rollijahren habe ich so Kosten im Wert von deutlich über 10.000 Euro gehabt, die ich alle privat bezahlt habe. Leider habe ich mit Teilzeitjob und Teilrente den Goldesel noch nicht gefunden und so ist es auch für mich verdammt viel Geld. Eine wirkliche Lösung? Die gubt es nicht. Aktuell hat Alber (der Hersteller des E-Motion) eh Lieferprobleme. Aber selbst wenn nicht. Einen angepassten Rollstuhl oder den passenden Rolli ersetzt man eben nicht binnen weniger Tage. Klar ist der Rolli auf Bild 2 auch echt hässlich, aber vorallem für mich absolut ungeeignet. Ich bekam ihn nichtmals angekippt. Das bedeutet, dass ich (selbst wenn ich ihn bewegt bekommen hätte) ihn niemals über eine Straße hätte bewegen können. Jede noch so kleine Bordsteinkante wäre ein Hinderniss gewesen.

Hätte ich also keinen zweiten Rolli oder ein Handbike, dann wäre meine Selbstständigkeit teils gar nicht vorhanden. Ein ziemliches Problem, wenn man alleinlebend ist. Und selbst so bin ich noch ausreichend eingeschränkt. In einen Supermarkt kann ich mit Handbike nicht. Den Weg zum Supermarkt schaffe ich zwar gerade so mit normalen Rädern, aber dann kann ich nix einkaufen. Denn das Gewicht könnte ich dann nicht mehr tragen. Meine privat beschafften Hilfsmittel sind also nicht der Luxus, für den ihn manche halten….sondern meine absolute Grundlage. Ohne hätte ich ein echtes Problem. Nach 4 Wochen ohne E-Motion bin ich dennoch am Ende. Ich kann nur hoffen, dass es entweder keinen Schnee gibt oder ich bis dahin den E-Motion wiederhab. Schnee und Handbike gehen nämlich nicht.

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Smartwheel vs Freewheel

Seit 2016 nutze ich einen Rollstuhl und seitdem nerven mit auch die Lenkrollen am Rollstuhl. Sobald das Gelände etwas unebener wird oder es auch mal nur Pflastersteine gibt, wird Rollifahren zur Qual. Daher musste dringend ein Upgrade her, ein s.g. Vorspannrad oder auch Vorsatzrad. Auf dem Markt gibt es durchaus einige, aber schon damals kamen für mich persönlich nur das Smartwheel oder das Freewheel in Frage. Ersteres ist von Molab, einem deutschen Hersteller und letzteres aus den USA.

Links: Smartwheel von Molab, Rechts: Freewheel

2017 wurde es dann das Freewheel. Ausschlaggebend war damals zum einem der Preis (das Freewheel lag damals bei rund 500 Euro, während ich für das Smartwheel mit Montage rund 250 Euro mehr gezahlt habe) und zum anderen dachte ich, dass ein Luftreifen sicher angenehmer wäre. Naja und dann waren da noch die Berichte aus aller Welt, die vom #Freewheel schwärmten.

Es hat mir auch definitiv gute Dienste geleistet, aber es gab durchaus einige Punkte, die mir im Nachhinein nicht ganz gefielen.

Da wäre zuerst die Montage. Sie soll angeblich schnell und einfach sein. Nunja…das traf zumindest bei mir nicht zu. Die Anleitung war nur auf Englisch (was für mich zwar kein Problem ist, für andere aber ja durchaus) und eher etwas knapp und teils nicht nachvollziehbar.

Dann ist da die Montage am Fußbrett (falls dies nicht möglich ist, gibt es einen Adapter, aber der kostet nochmal ordentlich extra). Das ganze ist relativ instabil und mehrfach hat es sich bei voller Fahrt vom Fußbrett gelöst, was nicht ungefährlich ist. Zudem musste man ziemlich regelmäßig Schrauben nachziehen und nach weniger als 4 Jahren ist das Freewheel an einem Punkt an dem ich gewisse Ersatzteile bräuchte, die es aber nicht gibt. Zumindest laut Aussage des Herstellers. Natürlich muss man auch regelmäßig aufpumpen, wobei das Fahrgefühl an für sich tatsächlich sehr angenehm ist. Naja…und der Wendekreis ist auch nicht ohne, auf engen Fußwegen wenden geht quasi nicht.

Da es sich also sowieso dem Ende zu eigen, wollte ich diesmal das Smartwheel. Einer der Vorteile hier, dass der Hersteller in Deutschland sitzt. Weiter wird es am Rahmen befestigt, was das ganze super stabil macht. Ich habe es eben auf Herz und Nieren getestet und wo das Freewheel sicher mal abgesprungen wäre, fühlt sich das Smartwheel wie eine feste Einheit mit dem Rolli. Die Montage hätte ich persönlich hier aber def nicht hinbekommen. Entgegen meiner Befürchtung stört es auch überhaupt nicht, dass das Rad keine Luftbereifung hat. Es läuft super sanft und schön gleichmäßig. Der Wendekreis ist hier auch deutlich geringer. Die Handhabung ist eine kleine Umstellung aber insgesamt scjon nach einem Tag keine große Sache mehr.

Für das Smartwheel gibt es zudem ein paar kleine Add Ons. Da wäre unter anderen der Gepäckträger, den ich mir def. noch holen möchte und der viel aushält. (Gibt es zwar beim Freewheel auch, aber davon habe ich wenig gutes gehört und ehrlich gesagt würde ich da auch nicht groß Gewicht draufpacken wollen.)

Mein Eindruck nah nur eine Tag: Ich hab nen Fehler gemacht. Und zwar nicht beim Kauf vom Smartwheel, sondern beim Kauf vom Freewheel.

Das Smartwheel überzeugt mich nach rund 2h Fahrt durch die bergige Gegend der Sächsischen Schweiz einfach jetzt schon total.

Und in Verbindung mit dem E-Motion M25 isses einfach perfekt. ❤

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Ausflugstipp: Weihnachtsweg Rethen

Eigentlich bin ich ja eher neutral dem ganzen kirchlichen gegenüber. Zumindest kann man nicht nicht mit der X. Version der Weihnachtsgeschichte locken, die sicher fast jeder schon etliche Male zur Weihnachtszeit in der Kirche gesehen hat.

Das kleine Örtchen Rethen (das bei Meine in der Gemeinde Gifhorn und nicht das bei Laatzen) hat das ganze aber gerade wirklich schön und absolut Coronakonform gelöst. Auf rund 3km erstreckt sich der Weihnachtsweg Rethen mit verschiedenen Stationen.

Mit Maria geht es los. Sie wird sogar verhört!

Das ganze wurde so wunderbar in eine Story gepackt, dass wir schon nach ganz kurzer Zeit am lachen waren. Alle Stationen haben nämlich einen QR Code, einige davon führen zu einem Youtubekanal auf dem eine etwas andere Weihnachtsgeschichte gespielt wird. Nix mit Maria und Josef klopfen an irgendwelche Türen.

SPOILER: Wenn ihr mit dem Gedanken spielt den Weg zu erleben, dann klickt nicht auf den Link zu Kanal. —>https://youtube.com/channel/UC1D6n-7eMCzanCNgrclF4tA

An anderer Stelle wird dazu eingeladen einen Geocache zu suchen. Für alle, die bisher nie gecacht haben wird auch erklärt wie es geht. (Wo der Cache ist müsst ihr natürlich selbst herausfinden)

Am Ende landet man bei der Kirche und findet natürlich auch die Krippe vor.

Mit Jesus hört der Weg schlussendlich auf.

Der gesamte Weg ist gepflastert und führt überwiegend durch ein kleines Wäldchen. Somit auch wunderbar mit Rolli oder Kinderwagen zu erleben.

Achja….auf dem Stuhl von Kaiser Augustus kann man übrigens auch sitzen. Beim Teufelchen ging das aber irgendwie etwas schief.

Auf dem Stuhl des Kaisers wachsen dem Teufelchen Hörner. (Wie kann es auch anders sein)

Falls ihr jetzt Interesse habe.

Der Weihnachtsweg hat auch eine Homepage: https://weihnachtsweg-rethen.wir-e.de/einfuehrung-zum-weihnachtsweg

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Sport bei Myasthenia Gravis

Auf den aktuellen Blog Post brachte mich gerade die Sendung „Das“ im NDR. Dort ging es zwar um Parkinson, aber gewisse Dinge verbreiten sich eben bei verschiedenen Erkrankungen schlicht falsch.

Myasthenia Gravis ist eine belastungsabhängige Erkrankung. Das heißt die Symptome verstärken sich insbesondere unter Belastung. Das kann sowohl physische Belastung sein, aber z. B. auch psychische Belastung.

Gerade weil auch körperliche Belastung die Symptome verstärkt, veranlasst das den ein oder anderen dazu zu sagen, dass Sport schlecht ist. Das man keinen Sport machen sollte oder Sport sogar schädlich ist. Leider sagen das sogar ab und an Ärzte. Der ein oder andere geht nichtmal zu Therapien, denn das wäre ja Bewegung und damit schädlich.

Sport ist allerdings so gut wie nie schädlich, gleiches gilt für aktive Therapien. Aktive Therapien sind (ganz grob erklärt) Therapien, bei denen man selbst auch etwas tut. Also eben gerade nicht die klassische Massage.

Wichtig ist es allerdings ein gesundes Maß zu finden und vorallem auch Sportarten, die für einen passen.

Ich für meinen Teil merke z. B. das Gruppensportarten nichts für mich sind. Ausprobiert habe ich zum einen Rehasport (noch sehr zu Beginn der MG) und in der Reha mal Wasserball. (wobei selbst das ja ein eher niedriges Niveau war). Für mich habe ich bei diesen Dingen festgestellt, dass ich sehr zur Überlastung neige. Ich merke viel zu spät, wenn ich eigentlich schon hätte aufhören müssen. Beim Rehasport lag das vorallem daran, dass alle außer mir orthopädische Probleme hatten und ich die einzige mit neurologischer Erkrankung war. Aber auch daran, dass eine gewisse Anzahl an Wiederholungen und ein gewisses Tempo vorgegeben waren… welches ich nicht geschafft habe.

Vergleichbar ist es für mich bei Teamsportarten. Ich brauche sehr regelmäßig Pausen. Brauche mein eigenes Tempo. Bei einem Teamsport würde das aber auf Kosten des Teams gehen. Man stelle sich den Rollstuhlbasketballer vor, der sich den Ball auf den Schoß legt und erstmal 5 min Pause macht, bevor er dann wirft. Leicht unrealistisch, oder?

Für mich funktionieren deswegen Individualsportarten am besten. Ich gehe einmal die Woche klettern, fahre nach Lust und Laune E-Handbike und habe meine Therapien. Außerdem gehe ich gerne eine Runde draußen. (Wobei ich als Rollifahrerin natürlich eher rolle 😂… Ich sage aber immer gehen)

Ja, auch mit therapieresistenter Myasthenie und als Rollifahrerin ist Klettern kein Widerspruch

Es gibt das alte Sprichwort: „Wer rastet, der rostet“.

Ich bin kein Fan von Sprichwörter, allerdings trifft es dies hier ganz gut. Bewege ich mich zu wenig und habe ich keine Therapien, dann merke ich das ich körperlich abbaue. Das ich Fehlbelastungen entwickle, eben weil der Ausgleich zum ständigen Sitzen fehlt.

Jeder der schonmal das Bein in Gips hatte oder vielleicht länger krank im Bett lag wird dies schon merken. Man baut körperlich ab. Das ist mit Myasthenie nicht anders. Und gerade weil Dinge schwerer fallen und man nicht so ausdauernd ist, ist es wichtig, dass man konsequent wenigstens ein wenig macht.

Neulich meinte mal eine Person zu mir, dass ich ja so super fit bin, dann könnte ich auch locker Vollzeit arbeiten. (Ich bin ja aktuell im Widerspruch, weil meine Teil EM Rente abgelehnt worden ist). Aber genau das ist eben nicht der Fall. Ich mache Sport und Therapien um ein gewisses Niveau zu halten. Ich weiß wie es ist, wenn man nach Tagen Intensivstation und einer myasthenen Krise komplett abgebaut hat. Und das empfehle ich keinem. Man ist im Extremfall bei jeder Tätigkeit abhängig von Dritten. Das ist nicht schön. Und sich danach ein Niveau wieder zu erarbeiten, dass dauert. Und zwar durchaus Wochen bis Monate.

Würde ich aufhören Sport zu machen und aufhören Therapien zu machen, dann wäre ich binnen kurzer Zeit weitaus unselbstständiger und def. gar nicht mehr erwerbsfähig.

Ist das mein Ziel? Never!

Findet eine Form der Bewegung, die für euch passt. Es gibt nicht „den Sport“ für alle Myastheniker. Jeder muss den für sich passenden Sport in der für sich passenden Intensität finden.

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Voll die Assi oder was? 🤧🥴

Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben. Ein Beitrag auf Facebook geht eben doch schneller.

Die letzten drei Monate waren dank Corona ganz schön chaotisch. Einige Wochen lang keine Ergotherapie gehabt, ein paar Wochen die Logo als Teletherapie gehabt. Nur die Physio war „normal“.

Jetzt, wo es immer mehr Lockerungen gibt, gibt es im großen 2 Gruppen, die sich im Netz aber auch auf der Straße äußern.

Das eine sind die Leugner. Corona hat es laut ihnen nie gegeben, es ist alles eine große Verschwörung, Zwangsimpfungen durch Bill Gates und was weiß ich alles. Die anderen sind die, die sich gefühlt noch monatelang im Keller verstecken würden, gerne einen richtig strickten Lockdown gehabt hätten, keine Angst um ihren Job haben und völlig problemlos nebenbei noch die Kinder zu Hause unterrichten.

Diejenigen, die in der Mitte stehen. Sprich Lockerungen befürworten ohne aber gleich im nächsten Flieger nach Malle zu sitzen und durchaus auch das ganze mit Respekt betrachten ohne jedoch voller Angst zu sein… Die gehen irgendwie unter.

Mein allergrößtes Hauptproblem ist jedoch ein völlig anderes. Jetzt, wo die ganzen Lockerungen kommen, kommt auch an immer mehr Orten die Maskenpflicht. Ich bin selbst befreit. Aufgrund der Myasthenie und meiner dadurch relativ schwachen Atemmuskulatur ertrage ich das Tragen nicht. Mein Atemvolumen sinkt massiv und ich werde Tachykard. Gleichzeitig erinnert es mich an die Zeit meiner letzten myasthenen Krise vor zwei Jahren. Denn damals bekam ich auch keine Luft.

Dennoch… Auch mit Attest sind Anfeindungen fast normal. Ich meide den öffentlichen Nahverkehr (das auch schon vor Corona) und gehe aktuell nicht einkaufen.

Zum einen will ich natürlich auch für mich das Risiko nicht unnötig vergrößern, denn natürlich… Eine Erkrankung wäre für mich mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht ganz so harmlos. Zum anderen werde ich aber auch verbal massiv angegriffen.

„Du Sau jetzt trag ne Maske“

„A***loch“, Hu*e, Fot*e und co waren andere nette Bezeichnungen.

Körperlich angegriffen wurde ich zum Glück noch nicht. Wohlgemerkt…. Diese Angriffe passierten auf draußen. Also in einem Bereich, wo keine Maskenpflicht gilt!

Bei meinen Therapien oder auch bei Ärzten habe ich zum Glück noch keine Beleidigung erlebt.

Aber gerade wenn man sich zu dem Thema in Social Media äußerst, ist es fast die Regel. Selbst wenn der oder die Gegenüber selbst Myasthenikerin ist und vielleicht sogar selbst einen medizinischen Background hat. Gestern erst wieder gehabt. In einer englischsprachigen Myastheniegruppe schrieb eine Amerikanerin, die laut eigener Aussage Ärztin ist. (Eine Google Recherche ergab übrigens, dass sie seit 25 Jahren nicht mehr aktiv als Ärztin ist und nicht viel mehr als das Studium und eine kurze praktische Zeit hinter sich hat und mehrheitlich Autorin ist). Laut ihrer Aussage wäre es Einbildung wenn man schwer Luft bekäme und ich solle mir einfach ein PulsOxi besorgen und dann würde ich ja sehen, dass das nur Einbildung sei.

Gerade als Ärztin UND Myasthenikerin sollte sie aber wissen, dass die Pulsoximeter bei myastheniebedingten Atemprobleme i.d.R. überhaupt nicht hilfreich sind. Denn bei vielen sinkt erst kurz vor dem kompletten Versagen der Wert in den pathologischen Bereich. Ein PulsOxi vermittelt also eine gefährliche Sicherheit.

Sie war übrigens auch der Meinung, dass ich sie umbringen würde. Ich frag mich wie das gehen soll? Ich wohne auf der anderen Seite des Ozeans 😂. Und würde nichtmal in die USA sollen, wenn man mir den Flug schenken würde. Solang sie also keinen Fuß nach Deutschland setzt…

Andere Leute sind der Meinung, dass ich dann halt einfach zu Hause bleiben soll. Praktische Umsetzbarkeit? Gar nicht. Ich arbeite, habe jeden Tag (bis aufs Wochenende) Therapien, muss alle 2 Wochen in die Infusionsambulanz nach Hannover. Zu Hause einsperren? Selbst wenn ich dazu bereit wäre, wäre es nicht möglich.

Für mich arbeiten oder für mich zu Therapien gehen können andere ja nunmal schlecht 😅. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht monatelang in der Wohnung hocken könnte oder wollte.

Also liebe Leute….

Es wäre nett, wenn die Wortwahl vielleicht mal etwas gemäßigter ausfallen würde. Vielleicht einfach mal erkundigen? Nicht jeder der keine Maske trägt ist ein Leugner und Verschwörungstheoretiker. Aber beleidigen ist selbstverständlich einfacher. Ich beleidige ja auch nicht gleich den nächsten Raucher neben mir, nur weil sein Nikotin für mich ungesund ist.

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Teletherapie in der Logopädie

Aufgrund der momentanen Corona Pandemie, gibt es einige Dinge, die sich geändert haben und sei es vorerst nur befristet. Nicht nur, dass es ein Kontaktverbot gibt und viele Geschäfte geschlossen haben, es in Krankenhäusern und Pflegeheimen sehr strikte Besuchsverbote gibt. Es haben auch die Heilmittelerbringer mitunter ein Problem. (Also #Logopäden, #Ergotherapeuten, #Physiotherapeuten, #Podologen etc.) Der ein- oder andere hat seine Praxis schon teilweise freiwillig dicht gemacht ohne zu wissen, ob und inwiefern das ganze finanziell „überlebt“ wird. Es gab aber aus diesem Grund auch vereinzelt befristet neue Regelungen. U.a. die #Teletherapie. Also quasi die Therapie via Internet, Telefon etc.

Nicht für jeden ist sie sinnvoll und nicht für jede Therapie erlaubt. In der #Ergotherapie und #Physiotherapie könnte ich z. B. damit nix anfangen. (Davon abgesehen, dass sie bei meiner verordneten Form der Physio auch gar nicht erlaubt wäre)

Aber in der Logo war es einen Versuch wert. Zum Glück gab es einen Probelauf, denn das erstmalige Installieren und schauen, welches Endgerät (Computer, Smartphone, Tablet) dafür geeignet ist, hat schon ne Weile gedauert. 😅

Das Ergebnis sehr ihr hier: https://youtu.be/exL5yRnvGTk

Das Ergebnis ist qualitativ nicht das allerbeste, denn mein Tablet zeichnet mit dem Screenrecorder keinen Ton auf und das Tablet mit dem Handy abfilmen, ist halt qualitativ nicht das beste, zumal ja schon die Online Programme zu qualitativen Einbußen führen…

Aber es hat funktioniert 👍. Sogar erstaunlich gut, auch wenn ich mich freue Donny und Julia dann wieder in Echt zu sehen.

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Das DRG System im Krankenhaus – kurz und knapp erklärt…und warum es schwieriger ist, als man oft denkt.

Wie einige ja sicher wissen, arbeite ich in der stationären Fallkodierung und im MdK Management eines Krankenhauses. Und leider gibt es beim Thema Abrechnung und generell Bezahlung des stationären Aufenthaltes im Krankenhaus immer noch sehr viele Mythen und Irrglauben.

Vorneweg sei gesagt, dass das System sehr komplex ist. Es gibt ein dickes Regelwerk und trotzdem noch viel Diskussionsbedarf. Gerade zwischen den Krankenhäusern und den Kostenträgern.

Ich möchte es auch nicht zu komplex werden lassen.

Warum das ganze?

Aufgrund meiner eigenen Behinderung treibe ich mich sehr viel in Facebook Gruppen zum Thema Schwerbehinderung, Pflege etc. rum. Dort fällt mir besonders auf, dass vielen nicht ganz klar ist, wie der Aufenthalt im Krankenhaus bezahlt wird (oder eben nicht)

Oft wird dann behauptet, dass die eigene Krankenkasse ja alles zahlen würde. Oder es wird sich geärgert, warum die Operation nur ambulant und nicht stationär gemacht worden ist. Oder warum man in die Kurzeitpflege muss/soll, wenn die Pflege zu Hause (noch) nicht gewährleistet ist. Warum man denn nicht einfach im Krankenhaus bleiben kann.

DARUM!

Hier in Deutschland wird schon seit einigen Jahren das DRG-System verwendet. DRG steht für „Diagnosis Related Gropus“. Es ist ein durchaus umstrittenes und relativ pauschalisiertes Abrechnungssystem. Hierbei wird am Ende eine Hauptdiagnose gebildet, dass ist die Diagnose, die maßgeblich den Krankenhausaufenthalt verursacht hat!. Es handelt sich also dabei nicht zwangsläufig um die schwerste oder teuerste Diagnose. Wer also z.B. mit einem Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendizitis), umgangssprachlich auch Blinddarmentzündung kommt und im Verlauf z.B. eine Sepsis bekommt. Dessen Hauptdiagnose ist die Blinddarmentzündung und zwar völlig egal wie aufwendig denn die Sepsis nun behandelt worden ist. Ausnahmen von dieser Regel gibt es in einigen speziellen Fällen. So ist z.B. bei unsere Palliativpatienten immer die Palliativdiagnose auch die Hauptdiagnose

Daneben gibt es dann die Nebendiagnosen. Dies sind Diagnosen, die zusätzlich zur Hauptdiagnose bestehen und einen Aufwand verursachen. Ein Aufwand kann z.B. diagnostischer Natur sein, kann pflegerischer Natur sein oder kann eine Behandlung sein (selbst die Gabe einer Tablette reicht aus). Jede Diagnose braucht somit einen Aufwand, damit die Kodierung der jeweiligen Diagnose gerechtfertigt ist. (Auch hier gibt es Ausnahmen z.B. im palliativmedizinischen Bereich, das würde aber viel zu kompliziert werden.

Zusätzlich werden Prozeduren kodiert. Eine Prozedur kann z.B. eine Operation sein, die Magenspiegelung oder aber auch ein spezieller Pflegekomplex. Allerdings sind viele dieser Prozeduren für die Summe, die das Krankenhaus am Ende bekommt, gar nicht relevant. Sie gehören quasi dazu.

Diese ganzen Dinge werden in die Groupersoftware eingegeben. Diese Softwares gibt es von verschiedenen Firmen, wir verwenden z.B. Orbis. (An dieser Steller der Hinweis: der Patientenname ist fiktiv, es ist aber ein üblicher Fall in der Inneren Medizin)

Bild1

Aus den Haupt- und Nebendiagnosen sowie den Prozeduren wird die MDC gebildet. Die MDC ist die Major Diagnostic Category oder auch Hauptdiagnosegruppe. Bis auf wenige Ausnahmen, z.B. bei beatmeten Patienten, richtet sich diese wie der Name schon sagt, nach der Hauptdiagnose. Im o.g. Fall ist die MDC also die G27B. Dabei zeigt G. Dabei zeigt der erste Buchstabe auf welchem Bereich die MDC kommt, G wäre z.B. im Bereich der Verdauungsorgane, während die Zahl, das ganze spezifiziert und der letzte Buchstabe wiederum den Schweregrad innerhalb der einzelnen Kategorie (im o.g. Fall also G27) angibt. Dabei ist A im Regelfall eine schwere oder besonders schwere Störung und je weiter hinten im Alphabet, desto weniger schlimm wird es.

Das errechnet aber netterweise alles der Grouper und um es noch unnötig kompliziert zu machen, gehe ich da auch nicht weiter drauf ein.

Daraus errechnet der Grouper dann auch die Verweildauer des Patienten. Es gibt eine untere Grenzverweildauer, die das Entgelt senkt, eine mittlere Grenzverweildauer (hier passiert nicht viel) und eine obere Grenzverweildauer. Kommt man über die obere Grenzverweildauer gibt es ein bisschen mehr Geld, WENN man begründen kann, warum dies notwendig war. Und genau dort liegen die Tücken. Oftmals kann man es nämlich nicht begründen. Der Aufenthalt zu Hause ist nicht gesichert? Der Patient kann deswegen nicht entlassen werden? Tja…Pech gehabt, ist kein Grund. Ähnlich ist es mit der unteren Grenzverweildauer. Hier wird geprüft, ob der Patient nicht innerhalb der unteren Grenzverweildauer hätte entlassen werden können. Denn dann gäbe es ebenfalls weniger Geld. Auch hier sind Dinge wie die fehlende Versorgung oder ein nur etwas schlechter getimter diagnostischer Prozess normalerweise keine Gründe. Wenn das MRT also erst 2 Tage später gemacht wird und zwischendurch keine wesentlichen Untersuchungen liefen… Tja, Pech gehabt. Es ist hierbei auch irrelevant, ob das MRT vorher vielleicht gar nicht frei war.

Zusätzlich gibt es noch einen großen dicken Katalog and ambulant durchführbaren Operationen, den sogenannten AOP Katalog. Mit diesem habe ich vorrangig in der Handchirurgie zu tun. Dabei sind AOP 1 Prozeduren diejenigen, die regelhaft ambulant erbracht werden können und nur in sehr speziellen Fällen stationär. AOP 2 kann dagegen auch ambulant erbracht werden, die Wahrscheinlichkeit, dass es stationär gemacht werden musste, ist jedoch größer. Zu diesen OPs zählen z.B. die Implantation eines Portkatheters, eine Karpaltunnel OP aber viele viele andere Dinge. Werden diese Dinge stationär abgerechnet, dann muss begründet werden, warum dies notwendig war. Gründe können z.B. gewisse Diagnosen sein, die die Gefahr von Komplikationen erhöhen. Aber sicher nicht der Wunsch der Patienten, dass es stationär gemacht wird. Und auch nicht ausreichend ist der alleinige Grund, dass der Patient z.B. alleinlebend ist. Ein Grund könnte auch sein, dass im Notfall das Krankenhaus nicht erreichbar ist. Hierfür wiederum spielt es aber keine Rolle, ob der Patient Auto fahren kann (oder darf), schließlich gibt es ja Taxen. Auch muss es sich dabei nicht um das operierende Krankenhaus handeln, es reicht irgendein Krankenhaus. Und das dürfte wiederum für die allermeisten Patienten in Deutschland erreichbar sein. Von sehr abgelegenen Orten wie den Halligen vielleicht mal ausgenommen. Hier dürfte das Krankenhaus im Notfall tatsächlich nicht in erreichbarer Nähe legen. Bei uns im Großraum Braunschweig ist das aber nicht der Fall.

Gibt es keine Gründe…wird der stationäre Aufenthalt nicht bezahlt.

Ein weiteres Problem ist der präoperative Tag, also die Aufnahme am Tag vor der OP. Es ist sicher eine schöne Sache, wenn man nicht mitten in der Nacht aufstehen muss und ggf. auch noch nervös früh morgens in die Klinik zu fahren, weil man mitunter um 07:00 oder 08:00 dort sein muss. Aber das spielt in den allermeisten Fällen keine Rolle. Auch ist es völlig egal, ob die Klinik um die Ecke ist oder nicht. Wenn ich mir als Niedersächsin eine Klinik in Bayern suche (was ich aufgrund der Wahlfreiheit ja gerne tun kann), dann kann ich natürlich nicht morgens früh anreisen. Das ist aber KEIN Grund. Dann müsste ich mir eben ein Hotelzimmer vor Ort nehmen.

Wenn die Krankenkasse also der Meinung ist, dass ein Patient zu lang dort war, oder unnötig im Krankenhaus war oder die Kodierung vielleicht falsch ist…dann kann sie den medizinischen Dienst einschalten. Bis zu letztem Jahr beliebig oft, dafür allerdings ohne wesentliche Konsequenzen für uns, sollte sich herausstellen, dass der stationäre Aufenthalt entweder komplett unnötig war, zu lang war oder die Kodierung falsch war.
Ab diesem Jahr ist es anders…

Es darf nur noch eine gewisse Zahl an Fällen geprüft werden. Dafür sollen jetzt Strafzahlungen folgen. Erkennt der medizinische Dienst auch nur einen Teil (mit Konsequenzen für die finale Abrechnungssumme) als falsch an, dann soll das Krankenhaus jetzt strafe zahlen. Und zwar eine Strafzahlung von 10% zwischem dem ursprünglich abgerechneten Betrag und der als nun richtig anerkannten Betrag….mindestens allerdings 300 Euro. Auch wenn sich die Summe nur um einen Euro unterscheiden sollte.

Die unbegründete Aufnahme vor einer Operation würde somit also min .300 Euro kosten. Dafür bekommt man selbst in München, Hamburg oder Berlin für eine Nacht mit Essen ein ganz ansehnliches Hotelzimmer. Würdet ihr 300 Euro für eine Nacht im Hotel zahlen? Vermutlich nicht, oder? Genau das käme aber auf die Krankenhäuser zu.

Und wir können nichts dafür!

Würde es nur um eine falsche Kodierung gehen, wo eindeutig die Kodierer den Fehler gemacht haben, dann könnte man ja drüber streiten. Aber die Entscheidung über die Aufenthaltsdauer liegt final beim Arzt. Und man kann nicht jeden einfach aus der Klinik werfen, nur weil er jetzt „zu lang“ dort war. Stellt euch vor ihr seit im Krankenhaus und euch geht es vielleicht noch nicht wieder ganz so gut und trotzdem müsst ihr raus…denn ihr seid jetzt leider zu lang dort.
Verrückt oder? Natürlich gibt es Gründe, warum man die Verweildauer überschreiten kann. Aber ein bissl Unwohlsein reicht dafür nicht aus.

Das alles bekommt man als gesetzlich Versicherter aber gar nicht mit. Denn man selbst zahlt ja allenfalls die gesetzliche Zuzahlung. Das Verfahren über den medizinischen Dienst kann sich über Monate hinziehen. Mitunter ist erst rund 1 Jahr nach dem Aufenthalt klar, ob der Aufenthalt tatsächlich voll bezahlt wird. Das bekommt der Patient nicht mit. Lediglich die privat Versicherten werden hier mehr mitbekommen, da sie die Vertragspartner des Krankenhauses sind.

Es ist also nicht das böse böse Krankenhaus, dass jeden Patienten schnell rauswirft um mehr Geld zu machen. Vielmehr liegt dem ganzen ein sehr komplexes Fallpauschalensystem zu Grunde, dass sicher nicht immer gerecht ist.

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Abschlussprüfung, Job und co

Autsch… Mein letzter Beitrag ist über 3 Monate her. Ich merke wirklich, dass ich mittlerweile eher kurze Beiträge auf Facebook poste, als einen langen auf WordPress.

Was soll ich sagen. Viel hat sich getan. Im November war ich noch mitten in der Prüfungsvorbereitung und sau nervös. Ihr kennt das vielleicht. Einerseits will man es durch haben und andererseits hat man natürlich auch Schiss und wenig Lust eine Abschlussprüfung zu schreiben.

Im Januar war es dann soweit. 3 schriftliche Prüfungen und eine mündlich-praktische. Ich hatte ja aufgrund der Myasthenie zwei Nachteilsausgleiche. Einmal die Prüfung am Laptop und dann die Zeitverlangerung. Die war auch bitter nötig, denn der Laptop, den Ich zur Prüfung bekommen hatte, hat sich ständig aufgehangen. Fast 30 min länger habe ich deswegen für die erste Prüfung gebraucht. Für die zweite und dritte dürfte ich dann zum Glück an einem Desktop PC wechseln. Ich glaub sonst säße ich heute noch da 😂. Vom Gefühl her konnte ich es wirklich kaum einschätzen. Mein Ziel war das Bestehen, wirkliche Ansprüche hatte ich nicht. Eine Woche später war dann mündlich-praktische Prüfung. Wir wussten, dass eine Prüfung eher in den Praktikumsbereich geht (also thematisch) und die andere allgemein sein würde.

Ich hatte die Wahl zwischen einer Gestaltung von Postern fur eine Präsentation an einer Uni (allgemein) und dem Szenario, dass ich als Dozentin eine Berufsschulklasse im Bereich DRG (Diagnosis Related Groups, dem Fallpauschalensystem im Krankenhaus) unterrichten soll und dies mittels Flipchart darstellen soll. Ich habe mich für letzteres entschieden und das ganze mittels Flussdiagramm erwähnt. Hierzu muss sich erwähnen, dass meine 2 Prüfer (plus eine dritte, die aber eher Beisitzerin war) auch meine Ausbilder waren und ich sie somit kenne. Meine eine Ausbildern liebt Flussdiagramm und mein Ausbilder mag sie überhaupt nicht. Während sie also erfreut war sah er eher danach aus als würde er nach dem Notausgang suchen 😅.

Es war wirklich schwer einzuschätzen, ich hatte zwar ein ganz gutes Gefühl, war mir aber nicht sicher, ob ich nicht evtl am Thema vorbei war.

Aber am Ende waren es unglaubliche 100 Punkte, was die maximal erreichbare Punktzahl war. Auch zwei der schriftlichen Prüfungen habe ich mit Punktzahlen über 92 (und somit 1) abgeschlossen, lediglich in Wirtschaft waren es „nur“ 88 Punkte. Aber mal ernsthaft… Kennt ihr alle Minister im Kabinett so ohne nachzuschauen? Hab da ein paar mal geraten 😅. Also.. Jens Spahn kennt man natürlich… Gell 😂

Am Ende war ich die Abschlussprüfung vor der IHK mit unglaublichen 95 Prozent bestanden und somit Note 1. Kann mich mal jemand kneifen?

Seit Februar arbeite ich nun in einem kleinen Krankenhaus in Braunschweig, genau dort, wo ich auch mein Praktikum gemacht habe.

Ich liebe es. Ich bin dort primär verantwortlich für die Kodierung sowie das MdK Management (wobei der MdK ja eigentlich nicht mehr MdK heißt… Aber das weiß scheinbar nichtmal der MdK 😅) verantwortlich.

Was genau das alles ist… Dazu schreib ich die Tage mal was. Es ist nämlich nicht einfach so, dass ein Patient für X Tage da ist und das Krankenhaus die Summe Y bekommt. Viele Gründe können dazu führen, dass es am Ende viel weniger gibt.

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Das Sportabzeichen

Früher war ich wirklich nie jemand, der für Wettbewerbe zu begeistern war. Zwar habe ich gerne und regelmäßig Sport gemacht, aber großartige Ambitionen hatte ich nie.

Zwar habe ich bis heute kein großes Interesse auf ein Wettbewerbsniveau zu kommen, aber das Sportabzeichen hat mich dann doch interessiert.

Was ist das eigentlich?

Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Sportabzeichen, welches für bestimmte sportliche Leistungen vergeben wird. Hierbei müssen in vier verschiedenen Kategorien bestimmte Leistungen erfüllt werden. Die genauen Sportarten sind bei den nicht Behinderten gleich, hier sind lediglich die zeitlichen Vorgaben abhängig von Alter und Geschlecht. Bei dem Sportabzeichen für Behinderte unterscheiden sich zusätzlich noch die Sportarten, abhängig davon in welcher Kategorie man eingestuft wird. So hatte ich z. B. das Handbiken in den Kategorien „Schnelligkeit“ und „Ausdauer“ zur Auswahl, während ein Handbike für eine blinde Person dagegen relativ unsinnig wäre. Hier gibt es stattdessen Tandemvarianten.

Das Sportabzeichen wird vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehen und ist „nach dem Ordensehrengesetz seit dem 04.Juli 1958 als Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland anerkannt“ (BGBI. I, S. 422). Es ist also nix, was mal eben von irgendeinem Trainer umme Ecke ausgestellt wird. (Die Prüfer können durchaus die eigenen Trainer sein, sie müssen aber im Besitz eines Prüferausweises sein, der nur nach erfolgreicher Absolvierung eines Lehrgangs erworben wird)

Das Sportabzeichen ist also mehr als nur irgendein Wisch.

Auch bei gewissen Berufen ist die erfolgreiche Absolvierung des Sportabzeichens Pflicht. So muss z. B. bei der Polizei NRW das Sportabzeichen in Bronze vorliegen, wobei die Ausdauerdisziplin durch laufen erfüllt sein muss. Macht Sinn, oder? Ein Polizist wird im seltensten Fall dem Verbrecher hinterherschwimmen 😜 (schwimmen wäre eine weitere Möglichkeit die Disziplin zu erfüllen)

Bei der Polizei Baden Württemberg erspart man sich mit der Vorlage des Sportabzeichen in Silber oder Gold dagegen den sportlichen Einstellungstest. (Beide Angaben habe ich den jeweiligen Homepages entnommen, also ohne Garantie).

Es ist bei bestimmten Berufswünschen also mehr als nur eine nette Bestätigung für die Wohnzimmerwand.

Wie schon erwähnt gibt es 4 Disziplingruppen. Jede muss min. mit Bronze bestanden werden. Dabei gibt es pro Disziplingruppe mehrere Sportarten, sodass man auswählen kann, wenn nicht z. B. wie bei der Polizei bestimmte Sportarten verlangt werden. Auch bieten viele Prüfstellen nicht alle Sportarten an.

Auch beim Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung gibt es diese 4 Disziplingruppen, die Sportarten unterscheiden sich aber wie erwähnt hier auch abhängig von der Behinderung.

Ich bin z. B. in G3 eingestuft (geringe Geh-und Stehfähigkeit mit Einschränkungen der Armfunktion) und habe folgende absolviert

Ausdauer: 200 Meter schwimmen (ein Gesunder in meinem Alter müsste z. B. 800 Meter schaffen).. Selbstverständlich in einer gewissen Zeit.

Schnelligkeit: 200 Meter Handbiking (innerhalb einer bestimmten Zeit)

Koordination: Rollstuhlparcour

Kraft: Keulenweitwurf

Die gleichen Disziplingruppen existieren bei den nicht Behinderten, nur eben mit anderen Sportarten und/oder anderen zeitlichen oder streckenmäßigen Vorgaben.

Zusätzlich ist der Nachweis der Schwimmfähigkeit obligatorisch. Bei Erwachsenen darf dieser auch max. 5 Jahre alt sein. Ersetzt wird dieser automatisch wenn man eine der Disziplinen im Schwimmen erfüllt. Da ich also z. B. in der Ausdauer geschwommen bin, musste ich natürlich nicht seperat nochmal beweisen, dass ich schwimmen kann 😜

Wer also nicht schwimmen kann, kann das Sportabzeichen nicht erwerben, dies gilt auch für Menschen mit Behinderung. (25 Meter reichen übrigens hierfür aus)

Mein Ziel war Bronze, am Ende habe ich tatsächlich Gold geschafft. Besonders unerwartet für mich… Das Schwimmen. Mein Ziel war nur die Schwimmfähigkeit zu beweisen, was tough genug war. Denn wenige Wochen vorher habe ich nur wenige Schwimmzüge geschafft. Das ich die 200 Meter schaffe, hätte ich nie erwartet.

Ich kann das Sportabzeichen echt empfehlen. Es macht Spaß und man lernt verschiedene Sportarten kennen. Und auch wenn es nicht klappen sollte…. Dabei sein ist alles 👍

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Eine „behinderte“ Mentalität 😜

Wisst ihr was mich nervt? Diese „Ich bin behindert und jetzt darf ich alles“ Mentalität.

Heute erst wieder erlebt. Schön in Braunschweig gewesen. Pokemon go gezockt, da ja heute der Trapinch Community day war (fragt mich nicht, wie das Viech auf Deutsch heißt… Ich zocke auf Englisch 😂😂)

Und plötzlich quietschen neben mir Autoreifen.

Ich gucke auf…

Hmm, Ich steh aufm Fußweg.. Bin also nicht a la Hans Guck in die Luft auf die Straße gelaufen… Ehm… gerollt. (was mir angesichts des Bordstein rechts neben mir auch schmerzhaft aufgefallen wäre)

Die Tür des Autos geht auf und eine Dame älteren Semesters entsteigt dem etwas in die Jahre gekommenen Auto, eine Gehstütze in der Hand.

Okay…Nach einem Einsatz unserer Freunde und Helfer schaut das jetzt auch nicht aus…

Das Auto steht direkt vorm abgesenkten Bordstein vor mir und meterweit von einem Parkplatz entfernt.

Sekunden später wird es mir klar…

Der Behindertenausweis in grün-orange gehalten segelt aufs Armaturenbrett und die Dame zockelt von dannen.

Achsooo…. Sie hat ne Behinderung. Na dann is ja alles klar.

Oder doch nicht?

Nö, gar nix is klar.

Zum einen zählt der normale Schwerbehindertenausweis in ca 99% der Fälle genauso viel (oder wenig) wie das Bonbonpapier auf dem Armaturenbrett… Nämlich nix.

Zum anderen darf man zwar selbst wenn es der blaue (oder meinetwegen auch der orangene) Parkausweis gewesen wäre zwar mehr, u.a. kostenlos auf öffentlichen Parkplätzen stehen wo man normalerweise bezahlen müsste oder eben mit dem blauen auf den „Rolli Parkplätzen“ stehen…

Aber wildpinkeln äh parken… Ist selbst damit nicht erlaubt.

Mit jedem Bescheid, den man hierzulande über die Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft bekommt, kommt zugleich ein Merkblatt vom hiesigen Versorgungsamt, welches genau darlegt was erlaubt ist und was NICHT.

Oftmals habe ich das Gefühl das ein Großteil dieses Merkblatt nie gelesen hat bzw. eher glaubt, dass eine Behinderung ein Freifahrtschein für so ziemlich alles ist.

Das stört mich vorallem deswegen tierisch, weil es abfärbt. Negatives behalten Menschen nunmal tendenziell eher in Erinnerung als positives. Und prompt heißt es wieder: „Ja die Behinderten, die wollen/machen/tun ja immer“

Echte Imagepflege eben…

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Fotoshooting für Einzig-art-ICH

Vor einigen Wochen durfte ich für das Projekt Einzig-art-ICH von Vanessa vor der Kamera stehen.

Der Sinn des Ganzen ist nicht mit Size Zero vor der Kamera zu stehen und die perfekten Modelmaße zu haben, sondern gerade auch mit dem ein oder anderen „Makel“ auf eine ganz eigene Art schön zu sein.

Ihre Homepage findet ihr übrigens hier.

Hauptsächlich findet ihr das Projekt aber bei Instagram unter @einzigartich_ sowie bei Facebook unter Einzig-art-ICH

Dort gibt es auch jede Woche ein anderes Thema zu dem man Beiträge inkl Foto einsenden kann.

Diese Woche sind es zum Beispiel „Tod und Trauer“, etwas früher waren es „körperliche Einschränkungen und Fehlbildungen“ und wiederum davor „Genetische und Chronische Erkrankungen“

Es gibt aber auch Themenwochen zu z. B. „Helden des Alltags“. Man muss also nicht zwangsläufig selbst krank sein.

Alle Fotos oben: Vanessa S.

Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht vor Vanessas Kamera zu stehen, gerade weil es eben nicht darum ging perfekt zu sein oder irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Aber auch weil Vanessa einfach eine super sympathische Persönlichkeit ist.

Neben den Bild- und Textbeiträgen sowie Fotoshootings veranstaltet Vanessa aber auch Treffen. Da ich nicht annähernd aus der Region komm, kann ich dazu aber nix näheres sagen 😉

Ich kann euch die Seite wirklich nur an Herz legen, denn sowohl die Blogbeiträge auf Vanessas Homepage as auch die Beiträge bei Instagram und Facebook sind super interessant, wenn auch teilweise traurig.

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Donny, der Ringbote

Meine Logopädin heiratet demnächst.

Und so ein Hund, der dann brav die Ringe bringt wäre doch eine nette Sache.

Da gibt es nur ein kleines Problem.

Wir reden von Donny. Seines Zeichens Therapiebegleithund in der Logopädie und ein absoluter Musterknabe. Hört aufs Wort, ist nie albern und selbstverständlich auch nie ein Chaot.

Ja und wo ist jetzt das Problem?

Naja…. Der obere Teil stimmt nur bedingt. Er IST ein Therapiebegleithund. Sein Hobby aber eher Chaos stiften 🤣

Und mit so einem Körbchen lässt es sich halt so wunderbar spielen. Und fressen kann man es sicher im Zweifel auch 🐕

Aber seht selbst. Heute in der Probe selbstverständlich noch ohne Ringe

Übrigens.. Wer sich fragt was das mit Logopädie zu tun hat.
Das Lachen dabei hat wunderbar die Atemmuskulatur gekräftigt.

Der Rest nennt sich reflektorische Atemergänzung… Oder in einfach „Abspannen“ (Und nein, das ist kein Grundwissen, das hat mir meine Logo grade bei What’s App geschrieben 😂)

Man muss eben nicht alles wissen, nur wo man das wissen herbekommt 🤣